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Ringvorlesung „Medien zwischen Markt und Staat“

Sommersemester 2013 – Teil 1: „Film und Fernsehen“

08.04.2013 – 08.07.2013, Montag 18-20 Uhr, Hörsaal J, ESA 1, Hauptgebäude der Universität Hamburg

Medien entfalten sich in einem komplexen Spannungsfeld zwischen marktwirt­schaftl­icher Ökonomie und staatlichen Förder- und Regulierungs­maßnah­men, zwischen freier Finanzierung durch Mediennutzer und staatlicher Subventionen, zwischen interinstitutionellem Handel (etwa von Fernsehsendern) und politischen Rahmenbedingungen. Die Ringvorlesung möchte die Mechanismus der Medienfinanzierung ausloten und insbesondere die zentralen Faktoren der fortlaufend sich verändernden Marktbedingungen und ihren Auswirkungen auf Medienangebote und Berufsbilder diskutieren.

Dabei stellen sich grundlegende Fragen nach den Geschäftsmodellen unter veränderten ökonomischen, politischen und technischen Bedingungen, da Medien immer weniger als singuläre Dispositive auftreten, sondern in Form eines hochgradig vernetzten Medienverbunds. Wie wirken sich staatliche Fördermaßnahmen aus, die für einzelne Medien gewährt werden? Welche Strategien verfolgen Medienschaffende, die sich über ein einzelnes Medium nicht mehr finanzieren können? Wie verändert sich die Ästhetik, die Auswahl der Themen, der Bearbeitungsprozess von Medien in diesem Zusammenhang? Was war früher möglich, was ist heute (nicht mehr) machbar?

Nicht nur in Film und Fernsehen (Teil 1 dieser Ringvorlesung) gab es in den letzten Jahrzehnten bedeutende und weiter fortlaufende Veränderungen: Durch die Digitalisierung und insbesondere die Etablierung des World Wide Web (WWW) haben sich die Geschäftsmodelle von Buch- und Presseverlagen grundlegend gewandelt. Print-Zeitschriften und -Zeitungen sind ohne Online-Auftritt in ihrer Existenz bedroht, gleichzeitig sind Online-Geschäftsmodelle bislang kaum etabliert. Für das E-Book wird eine große Zukunft vorausgesagt, aber werden sie vom Markt auch akzeptiert? Welche Rollen spielen dabei technische Normierungsfragen? Welche technischen Möglichkeiten öffnen sich insbesondere für audio-visuellen Content (AV‑Content) im E-Book-Bereich? Wie hat sich die Rechtssituation von E-Content in den letzten Jahren verändert? Und wie geht es eigentlich der Game-Industrie in Deutschland – Boom oder Subventionsfall? Und nicht zuletzt: Wie haben sich die Berufsfelder verändert, welche sind neu entstanden? Wie sieht der Berufsalltag aus? Welche Rolle spielen freiberufliche und selbständige Tätigkeiten im jeweiligen Feld? Gibt es Tendenzen zur „Deprofessionalisierung“ (Verbilligung von Arbeiten, Absenken von Qualitätsstandards, Rolle von Amateuren etc.)?

Auch der zweite Teil dieser Ringvorlesung wird aus Vorträgen und moderierten Podiumsdiskussionen bestehen. Geplant ist die nähere Betrachtung von folgenden drei Themenkomplexen:

  • Presseverlage auf der Suche nach einem Geschäftsmodell
  • E-Books – Neuer Markt oder Open Access?
  • Games

Koordination: Prof. Dr. Joan Kristin Bleicher und Prof. Dr. Thomas Weber unter Mitarbeit von Skadi Loist

Programm als PDF

Unterstützt vom IMK und dem Forum Medienkulturforschung

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